Freunde der Deutsch-Französischen Brigade
Amis de la Brigade Franco-Allemande e.V.

Truppenteile der Deutsch-Französischen Brigade auf dem Weg nach Mali

Für die ersten von rund 250 Soldatinnen und Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade hat vor zwei Wochen der Einsatz in Mali begonnen. Die übrigen Kräfte folgen in den kommenden Wochen.

Für mehrere Monate wird Camp Castor im Norden Malis für die Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 291 aus Illkirch-Graffenstaden bei Straßburg und der Panzerpionierkompanie 550 aus Stetten am Kalten Markt ihr neues zu Hause sein. Die Infanteristen, Aufklärer und Pioniere sind im Rahmen von MINUSMA im Einsatz. Die „Mission multidimensionnelle intégrée des Nations Unies pour la stabilisation au Mali“ bezeichnet die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (VN) und dient der Sicherung des Friedens in dem westafrikanischen Land. Kernaufgaben sind, die Waffenruhevereinbarungen und die vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien sowie die Umsetzung des Abkommens für Frieden und Aussöhnung aus dem Jahr 2015 zu unterstützen. Das ist von zentraler Bedeutung für die territoriale Einheit des Staates.

Etwa 13.000 Blauhelmsoldatinnen und -soldaten und knapp 2.000 Polizistinnen und Polizisten sind im Rahmen der Vereinten Nationen hier im Einsatz. Die Bundeswehr ist mit bis zu 1.100 Soldatinnen und Soldaten beteiligt, darunter auch die Soldatinnen und Soldaten aus Illkirch und Stetten.

Der größte Teil der deutschen Kräfte ist in Nordmali, in Gao, im Camp Castor stationiert. Von hier aus werden Aufklärungskräfte am Boden und in der Luft eingesetzt, um dem VN-Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako die angeforderten Informationen zu liefern. Zusätzlich werden regelmäßig Patrouillen in der Region um die Stadt Gao durchgeführt. So leisten die Kräfte einen wichtigen Beitrag zur Verdichtung des Gesamtlagebildes der VN-Mission.

Präsenz zeigen, in die Dörfer fahren, in der Fläche unterwegs sein, in Gesprächen mit der Bevölkerung, mit Nichtregierungsorganisationen und Beamten Informationen zur Sicherheitslage sammeln. Die Erkenntnisse der Patrouillenfahrten und Gespräche fließen in Lagebilder ein. Alle Informationen, die in den verschiedenen Aufklärungsbereichen gewonnen werden, werden übereinandergelegt. Bei Temperaturen bis zu 50 Grad immer wieder eine Herausforderung.

Die Beteiligung an dem Einsatz der Vereinten Nationen ergänzt das deutsche Engagement bei der von der EU-geführten Ausbildungs- und Trainingsmission EUTM (European Union Training Mission Mali), in der malische Sicherheitskräfte von deutschen und weiteren internationalen Ausbildern trainiert werden, um unter anderem im Nordteil des Landes zur Stabilisierung und Wiederherstellung der staatlichen Integrität eingesetzt zu werden. Abgekoppelt davon ist die rein französische „Operation Barkhane“ zur Terrorbekämpfung in der Sahelzone.


Autor/Auteur: O.Richter / Bundeswehr
Fotos/Photos: C.Liesmann / Bundeswehr