Freunde der Deutsch-Französischen Brigade
Amis de la Brigade Franco-Allemande e.V.

Übungsplatz, Biotop und Müllabladeplatz

Soldaten und Mitglieder des Freundeskreises der Brigade sammeln Abfall und kümmern sich um den Wald auf ihrem Übungsgelände

Der Standortübungsplatz der Deutsch-Französischen Brigade hat wegen seiner extensiven Nutzung in vielen Bereichen längst die Qualität von Biotopen. Schon deshalb ist es für die Verantwortlichen der Brigade wichtig, im Zusammenhang mit dem internationalen Tag der Umwelt, Müll zu sammeln, invasive Pflanzen zurückzudrängen und Forstarbeiten in den kleinen Wäldern des Geländes zu unterstützen.

Der Übungsplatz, der wegen seiner abwechslungsreichen Landschaft und der Topografie für die Natur einen besonderen Wert darstellt, ist grundsätzlich für die Allgemeinheit gesperrt. Trotzdem werden Hinweisschilder, die rund um das etwa 116 Hektar große Gelände aufgestellt sind, oft ignoriert. Das ärgert den Standortfeldwebel, Oberstabsfeldwebel Markus Lenecke, und es ärgert ihn ganz besonders, wenn Müll entsorgt wird. "Wir finden bei uns wirklich alles", sagt er. "Angefangen von Bauschutt über in Tüten verpackten Hausmüll bis hin zu Elektroschrott." Besonders dreist seien unbekannte Umweltsünder, die in den Wäldchen Kühlschränke und ähnlich große Gegenstände entsorgen. Am Ende wird sackweise wilder Müll auf einen Lastwagen verladen.

Die Aufgaben übernahmen deutsche und französische Soldaten sowie die Mitglieder des Freundeskreises der Brigade (Amicale) freiwillig. Den Tag über waren etwa 40 Personen tätig, die in Arbeitsgruppen aufgeteilt wurden.

Sie alle wissen um den ökologischen Wert des Standortübungsplatzes, der mit seinen vielen Biotopen, Waldflächen, Totholzbeständen und Magerwiesen zum Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet (FFH) gehört. Mittlerweile wurden an manchen Feuchtstellen Gelbbauchunken entdeckt. Es gibt auch Orchideen und andere seltene Pflanzen, geschützte Insekten und zahlreiche Wildtiere, die sich den großen Standortübungsplatz als Lebensraum teilen.

Die Brigade hat in diesem Jahr bereits ein frisch aufgeforstetes Waldstück von Pflanzen befreit, die junge Baumsämlinge in ihren Wuchshülsen behindern. Dazu wurden auch morsche und abgestorbene Kleinbäume entfernt, damit sie nicht auf die neue Generation an Bäumen stürzen und diese abknicken. "Wir streben hier einen robusten Mischwald an", sagt der Oberstabsfeldwebel. Weil auch die Waldstücke auf dem Standortübungsplatz unter der Trockenheit leiden, wurden vertrocknete Jungpflanzen entfernt, an deren Stelle nun Setzlinge gepflanzt werden sollen.

Am Ende des arbeitsreichen Umwelttags fanden sich die Helfer bei kühlen Getränken und einer Mahlzeit zusammen. Der Kommandeur der Brigade, Brigadegeneral Philippe Leroux, bedankte sich bei den Helfern und unterstrich den Wert dieser Arbeit für die Umwelt.


Autor/Auteur: Volker Münch, BZ